Das Telefon klingelt im Sekretariat des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Hilden. Frau Giglio, die Schulsekretärin, geht dran: „Hallo, das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium hier, Frau Giglio am Apparat.“ Es ist die Mutter einer Schülerin: „Hallo Frau Giglio, meiner Tochter geht es heute nicht so gut und sie kommt deshalb nicht zur Schule.“
Das ist ein kleiner Teil ihres typischen Arbeitsalltags. Seit einem Jahr ist Frau Giglio im Schulsekretariat tätig. Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 07:00-15:30 Uhr und Freitag von 07:00 bis 14:30 managed sie die täglichen Abläufe am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und ist Ansprechpartnerin und Helferin für die rund 800 Schülerinnen und Schüler und 70 Lehrkräfte. In ihrem Büro, welches sich direkt neben dem des Schulleiters befindet, laufen alle wichtigen Informationen zusammen.
„Es ist immer was los und es gibt viele verschiedene Dinge zu erledigen.“, berichtet Frau Giglio. Zwei Minuten später klingelt das Telefon erneut. Frau Giglio nimmt den Anruf an. Es ist der Vater einer Schülerin: „Hallo Frau Giglio, meine Tochter kommt heute erst zur zweiten Stunde, da sie vorher noch einen Arzttermin hat.“ Frau Giglio bedankt sich für den Anruf und sagt, sie würde diese Information weiter leiten. „Bei telefonischen Krankmeldungen oder Krankmeldungen per Email werden diese direkt per Mail an den zuständigen Lehrer geleitet“, erklärt die Sekretärin.
Manche Anrufe, die Frau Giglio annimmt, müssen zum Schulleiter durchgestellt werden. „Aber wenn der Schulleiter selber beschäftigt ist, ist es auch manchmal so, dass ich die Anrufe selber beantworte oder bitte, später nochmal anzurufen.“
„Gibt es noch Schulplaner?“, fragt eine Lehrerin im Vorbeigehen. „Können Sie diese Blätter bitte der Schulleitung weiterleiten?“, fragt ein Lehrer. Frau Giglio bejaht freundlich nickend und man sieht ihr den Stress nicht an. „Eine Sekretärin muss meiner Meinung nach zuverlässig sein, Einfühlungsvermögen besitzen und gute Laune haben. Bei den ganzen verschiedenen Aufgaben, die anfallen, muss alles gut organisiert sein. Mir hilft es jedoch auch oftmals spontan und auf die aktuelle Situation bezogen zu reagieren und zu priorisieren.“
Ein Mädchen der 6c kommt in der Mittagspause ins Sekretariat und klagt über Bauchschmerzen. Frau Giglio bittet das Mädchen um die Rufnummer eines Elternteils. In einem kurzen Telefonat wird der Elternteil gebeten, das Kind abzuholen. „Deine Mama kommt gleich. Du kannst solange bei mir warten.“, sagt Frau Giglio dem Mädchen.
„Ich habe mich für diesen Job entschieden, weil ich schon immer gerne in einer Schule arbeiten wollte und das Arbeiten mit Kindern und Lehrern gefällt mir auch sehr gut“, berichtet die Sekretärin.
„Das ist ja toll!“, ruft eine Mutter ins Telefon rein. Frau Giglio hat ihr soeben mitgeteilt, dass ihre Tochter ab dem nächsten Schuljahr am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium angenommen wurde.
„Solche Anrufe bereiten mir Freude. Es ist schön, Eltern etwas Positives mitteilen zu dürfen. Es gibt aber auch Anfragen, die muss ich ablehnen und das ist oftmals nicht so schön, gehört aber auch dazu.“
Frau Giglio wendet sich den Papierstapel auf ihrem Schreibtisch zu. Plötzlich betritt ein Schüler aus der Q1 das Sekretariat und umarmt die Sekretärin herzlich. Eine Lehrerin, die zufällig ins Sekretariat kommt, guckt die beiden mit großen Augen an und ist zunächst “entsetzt“. Belustigt klärt Frau Giglio die Situation auf: „Ich kenne diesen Schüler und dessen Familie privat sehr gut. Er hat lange mit meinem Sohn zusammen Fußball gespielt und wir waren schon zusammen in Barcelona. Da ich heute Geburtstag habe, ist er netterweise gekommen, um mir zu gratulieren.“
Frau Giglio erlebt in ihrem Alltag oft schöne Situationen und Begegnungen mit Schülern und Eltern. Ab und zu muss sie schmunzeln, wenn Eltern nach Unterrichtsbeginn zu ihr rein kommen, um noch den vergessenen Sportbeutel oder die Brotdose des Kindes abzugeben.
„Das Sekretariat bildet quasi den Mittelpunkt der Schule ab.“, sagt Frau Giglio, bevor sie sich wieder munter ihrer Arbeit widmet.
Leyla H., Klasse 7c