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Zwischen Wald-Sofa und Tipis

Zwischen Wald-Sofa und Tipis

Am Dienstagmorgen des 13. Septembers versammelten sich die „5a- Eisbären“ keine 200m von der Jugendherberge auf einer großen Wiese mit der Waldpädagogin Merret.

Los ging es mit einem bewegungsreichen Kennenlernspiel, bei dem jedes Kind seinen Namen nennen und mit einer individuellen Bewegung mimen sollte. Dies half Merret dabei, die Namen der Kids schnell zu lernen, um sie bei Meldungen und Fragen persönlich anzusprechen.

Nach diesem Kennenlernspiel überlegte sich Merret, wie sie zum einen den Kids Freiraum für die geplanten Aktivitäten gewähren und die wuseligen Eisbärchen aber auch zu einem gemeinsamen Versammlungsort im Wald anlocken kann. Die Lösung: Das Wald-Sofa!

Dieses Wald-Sofa mussten die Kids jedoch erst einmal selbst gestalten, was gar nicht so einfach war: Einfach nur Stöcke übereinander stapeln erwies sich als Sackgasse, so dass sie nach sorgfältiger Planung stufenweise und ineinander verzahnt die Äste anordneten. Mit Erfolg!

Das Wald-Sofa war nun bezugsfertig und der Ort, von dem aus Merret die Kids mit wichtigen Infos versorgte, sie aber auch das erworbene Wissen der Kids mit der Waldführerin am vorherigen Tag miteinfließen ließ.

Insbesondere das Wissen um Rehe, genauer das Verhalten von Rehen beim Annähern durch Menschen spielte für das kommende Erlebnis eine wichtige Rolle. So verließen die Kids mit Merret das gemütliche Sofa und schlenderten auf den Hauptweg, um dort „Wer findet Frida?“ zu spielen. Frida, ein quietschendes Spielzeug-Huhn, simulierte die Nahrung des Rehs, gespielt von Merret. Die Kids sollten nun versuchen, Frida dem Reh zu entziehen und auf eine gezogene Linie (sicherer Abstand) zu portieren, sich aber beim Blickkontakt des Rehs mit ihnen nicht zu bewegen. Auf ein Kommando von Merret (ja, ich weiß, Rehe geben keine Kommandos?), dass sie sich umdreht und sich noch wer bewegt, mussten diese Kids zurück hinter die Startlinie und ihren Pirschgang erneut antreten. Auch, wer Frida zum Quietschen gebracht hat, wurde durch richtige Wahrnehmung von Merret zum erneuten Anschleichen verdonnert. Ganz schön kniffflig! Aber nach vier Versuchen haben die Eisbären es als Team geschafft, Frida hinter die Startlinie zu befördern. Doch vor der Belohnung hieß es von Merret wieder „alle Mann ab zum Wald-Sofa!“ Dort teilte sie den Kids den nächsten Auftrag mit: Memory! Naja, so hat sie es nicht gesagt, aber das Spiel funktionierte so, dass die Kids auf einer von Merret ausgebreiteten Plane Blätter und Geäst zusehen bekamen, sich diese einprägen und aus dem Gedächtnis heraus sammeln sollten.

Gesagt, getan, hier bewiesen die Eisbären Schnelligkeit und Geschicklichkeit! Als nächstes wurde es sinnlich. Nein, nicht, dass Merret irgendwelchen Romantikkram erzählte, sondern die Kids einen „Tastsinn-Parcours“ bauen und diesen mit verbundenen Augen betreten sollten. Behutsam wurden sie von ihrem Tandem über den Sinnes-Pfad aus Steinen, Moos, Blättern, Matsch und Wasser geführt. „Was fandet ihr am angenehmsten?“, fragten Frau Kuske und ich, „das Moos!“, erwiderten die Kids unisono. Das was die Kids am „kratzigsten“ fanden, waren die Steine, „nur schnell rüber“, dachten sich die Kids dabei.

Nach soooooooo viel Anstrengung hieß es „mal abhängen“! Wie man unschwer erkennen kann, haben die Mädels hier sichtlich Spaß und Erholung gehabt. Da die Anzahl der Hängematten auf zwei Stück begrenzt war, durften die übrigen Bären ihre Höhle, äh, ihre Tipis phantasievoll kreieren. Aus erlesenen Ästen, dem passenden Baumstamm zum Anlehnen aber auch die ein oder andere Requisite entstanden dann sehr schöne Tipis, die natürlich von den Kids zu fotografieren gewünscht wurden. Herr Wickel dachte sich dann mal gleich die dazugehörigen „Häusle-Bauer“ mit aufs Bild zu nehmen. So endete – wieder beim Wald-Sofa angekommen- eine gut 7-stündige erlebnispädagogische Reise durch ein idyllisches Waldstück in Nachrodt-Wibblingwerde und damit auch dieser hoffentlich schön zu lesende Bericht über die Tätigkeiten meiner 5a – Eisbären.

Matthias Wickel, Klassenlehrer der 5a 2022